64 Philosophie & Musik 04

Der Mythos, den der Konzertsaal erzählt, ist, dass es so etwas wie eine Musik an sich geben könnte ...

Philosophie und Neue Musik – Der Gehalt des Konzertsaals

Der Mythos, den der Konzertsaal erzählt, ist, dass es so etwas wie eine Musik an sich geben könnte, also eigentlich eine Mythos-freie, eine a-rituelle Musik, abstrahiert von allen rituellen und sozialen Rückbindungen, die im Konzertsaal wenn überhaupt nur noch als Zitat vorkommen. Aber diese Abstraktion ist selbst ein Mythos, ein Mythos, den der Konzertsaal verbirgt, indem er ihn mit jedem Konzert zur Schau stellt. Und diese Idee der Musik an sich, die im Konzertsaal zelebriert wird, verschleiert gleichzeitig seine eigene Tradition, die Geschichte des Konzertsaals, eine eminent europäische Geschichte, die in jedem Konzert egal welcher Musik mitschwingt. Also seine Provinienz zum einen vom höfischen Tanz- oder Festsaal, also der Idee des sublimierten Tanzes, ES tanzen zu hören, ohne zu tanzen – und der Tradition der Ausstellung des sich opfernden Körpers – also der Grundidee der jüdisch-christlichen Sakralmusik, die auch die Grundlage für das Konstrukt des „Klangkörpers“ ist.

Manuskript Druchfassung 01-06

Kritik Süddeutsche Zeitung

Diese Produktion kann als CD zum Preis von 12,80 € bei der inpetto filmproduktion bestellt werden. Bitte schreiben Sie eine mail an: bestellungen@inpetto-filmproduktion.de

Cast & Crew

Regie
Uli Aumüller
Drehbuch
Peter Moormann