Die Erfindung des Schweigens

Exposé für einen Film zur Geschichte des Opernpublikums

Dieser Film ist ein Exposé und Treatment für eine Filmproduktion, die wir erst noch realisieren wollen. Aus einer Reihe von Quellen, Bildern und Erzählungen hatten wir erfahren, dass in der Zeit, als die meisten Opernhäuser erbaut wurden, es keineswegs die Opern waren, also die Kunst es war, um derentwegen das Publikum die Opernhäuser aufsuchte, sondern es war das Gespräch. Es war die Kunst und die Musik, welche die Gespräche der Stadt begleiteten, nicht umgekehrt.

Das Schweigen, das bis heute bei allen Musiktheater- und Konzertaufführungen Einzug gehalten hatte, musste im Verlauf des langen 19ten Jahrhunderts erst erfunden werden. Bis dahin – also vor Richard Wagner – waren die Opernhäuser so konzipiert, dass sie das Gespräch während der Vorstellungen nicht nur als etwas Selbstverständliches voraussetzten, sondern von ihrer Architektur her sogar begünstigten – mit allen Auswirkungen, die diese Verhaltensweise auf die Gestaltung der Opern selbst und ihre Handlungsverläufe ausüben würde. Und wer sich heutzutage für die sogenannte historische Aufführungspraxis interessiert, darf sich nicht mit rekonstruierten Darmsaiten und prachtvollen Kostümen bei Kerzenschein begnügen, sondern sollte das historische
Publikum gleich mit inszenieren. Diese für unser heutiges Verständnis überraschend andere Herangehensweise an das Konzert und das Musiktheater will unser Film anschaulich machen.

Hörfunksendung Musikstunde

Booklet

Treatment

Reise

MP3

Film von Uli Aumüller

Kamera
Sebastian Rausch, Peter Moormann

Kameraassistenz
Sophie Schricker

Fotos und Sprecher
Uli Aumüller

Ton
Holger Klöden
Alexander Scholz

Animation
Arndt Waßmann

Schnitt
Eva Kohlweyer

Musikhistorische Beratung
Allessandro Roveri (Modena)
Nicolai Sani (Bologna)
Jutta Toelle (Berlin)

Projektleitung
Nico Heinrich

Produktionsleitung
Diana Kallauke

Produzent
Torsten Bönnhoff

(c) Monarda Arts 2014

Cast & Crew

Regie
Uli Aumüller
Kamera
Sebastian Rausch
Regieassistent
Sophie Aumüller